Spielerisches Erarbeiten der Gewaltfreien Kommunikation
mit Hilfe von Bildmaterial (Gefühle, Bedürfnisse…) und Handpuppen (Giraffe und Wolf)
Hauptphase des Projektes: 5 Schwerpunkt-Sesselkreise (einer pro Woche), wo die 4 Schritte und der Wolf durch Spiele, Gespräche und Handpuppenspiel genau kennengelernt und erfahren werden
Gruppenführung auf der Basis der GFK:
Ich selbst verwendete folgende Materialien:
Buch „Ich will verstehen, was du wirklich brauchst“ (von Frank und Gundi Gaschler)
Gefühle-Uhr (z.B. mit den Kindern herstellen)
Gefühle-Würfel (kann auch selbst gestaltet werden)
diverse Bilderbücher zum Thema Gefühle, Freundschaft, Konflikte
Alltagssituationen nach dem GFK-Projekt (Beispiele):
Situation im Turnsaal:
Ich baue den Kindern gerade das Klettergerüst um, S. (4,5 Jahre) kann es nicht mehr erwarten, springt wild herum und schlägt dabei unabsichtlich auf meinen Kopf. Ich erschrecke sehr und reagiere im Affekt: „AUA, S., kannst du nicht aufpassen? Geh jetzt weg da!“
Ca. eine Stunde später, bereits zurück im Gruppenraum, kommt sie zu mir:
„Conny, du warst wie der Wolf, wie ich dir im Turnsaal auf den Kopf gehaut hab. Da war ich traurig. Da wein ich jetzt auch fast. Da hätt ich mir gewünscht, dass du gesagt hättest „ Bitte S., kannst du weggehen.“
Situation in der Früh:
P. (knappe 5 Jahre) weinte täglich (über mehrere Monate), wenn er in den Kindergarten gebracht wurde („Neeeeiiiin, ich will nicht in den Kindergarten!!!“), auch an diesem Tag. Wenn wir ihn fragten, was los sei, brüllte er nur weiter und war nicht zugänglich.
Ich ging nun mit ihm erstmals die „Schatzkiste“ holen, und ließ ihn selber aussuchen, wie er sich gerade fühlt und was er braucht. Er suchte die Symbole heraus, legt sie auf, und erzählte mir:
„Wenn ich in der Früh komm, bin ich zornig. Ich will dann wissen, dass ich eh stark bin. ….Hhmmm, ich bin jetzt nachdenklich wie das geht. ….. Conny, du sollst mit der Mama und dem Papa reden und ihnen das sagen. Und ich denk auch noch nach. …..“
(10 min später):
„Jetzt is mir was eingefallen: Ich leg mich auf die Bank, dann geht’s mir besser. Das is mir jetzt eingefallen. Das mach ich jetzt immer in der Früh. Und dann geh ich mit den anderen ein schwieriges Puzzle spielen.“
Ab dem nächsten Tag kam P. grinsend bei der Tür herein, holte sich aber immer zuerst die „Schatzkiste“, meiner Meinung nach um sich wieder mit seinen Bedürfnissen zu verbinden.
Situation am Wochenende:
Die Oma eines Kindes erzählt mir, dass sie am Wochenende mit der Familie wandern waren. Als S. (4,5 Jahre) ihre Jacke trotz Anweisung ihrer Oma nicht anziehen wollte, schimpfte diese und sprach dann eine Zeit lang nicht mehr mit ihrer Enkelin, weil sie sich ärgerte.
Nach einiger Zeit lief S. zu ihrer Oma hin und sagte: „Oma, machst du dir Sorgen um mich?“
Als die Frau überrascht reagierte, sagte S. freundlich: „Du brauchst dir um mich keine Sorgen machen, Oma, ich weiß schon selber, wann mir kalt ist.“
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Cornelia Schafrath
Kommunikationstrainerin
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